9. April 2024

Samui Sweet Samui

Nachdem wir keinen Bock mehr auf die einzige Straße auf Libong hatten, hatten wir noch Zeit für etwa einen Stopp in Thailand. Da unser Visum etwa 5 Tage vorm Rückflug ablief, hatten wir einige wilde Konstellationen durchgespielt. Noch auf Lanta waren wir kurz angetan von der verrückten Idee, einfach vorzeitig aus Thailand zu verschwinden und einen Zwischenstopp auf den Malediven einzulegen. Das hätte die Visumsproblematik elegant umgangen und den Flug angenehm auf einmal 4 h und dann noch mal 6 h aufgeteilt, ein Segen mit den Kids. Da Thai Airways aber nicht nach Lamé fliegt und wir dadurch unseren Rückflug nicht einfach umbuchen konnten, verwarfen wir diese Option dann doch wieder.

Eine weitere Option sahen wir darin nach Langkawi, eine Insel in Malaysia, weiterzureisen. Das Internet war mit den Infos wie lange man außerhalb Thailands sein muss, um dann wieder einen Einreisestempel zu bekommen sehr schwammig, aber die etwa eine Woche, die wir gehabt hätten, erschien uns ausreichend. Von Libong aus wären wir auch recht einfach nach Langkawi gekommen. Allerdings sagte uns keine Unterkunft wirklich zu und v.a. der Rückflug von Langkawi nach Bangkok wäre recht umständlich gewesen, da alle Verbindungen von dort nur über Kuala Lumpur gehen.

Khao Lak war noch im Rennen, aber auch dort war der Transfer nach Bangkok eher mittelmäßig. Da unser Rückflug erst um 23:55 geht hätten wir zur Sicherheit eine Nacht und einen Tag in Bangkok totschlagen müssen, und darauf hatten wir wenig Bock. Daher fiel am Ende die Entscheidung nach Samui zurückzukehren. In der ersten Woche hatten wir ohnehin bis auf zwei Strände eigentlich nichts von der Insel gesehen und es gibt viele Gelegenheiten relativ eng an unseren Rückflug gekoppelt nach Bangkok zu fliegen. Weiterer Pluspunkt: auf Samui gibt es direkt eine Immigration, wo wir unsere Visa Extension regeln können, ein weiterer Zwischenstopp in Krabi oder Phuket blieb uns damit erspart. Zudem gibt es richtig viele Geocaches auf Samui, von denen wir in der ersten Woche auch keinen einzigen bergen konnten. Nach dem kalten Entzug auf Libong auch ein hervorragender Grund für die Rückkehr. Einzig, dass wir uns damit den Gabelflug hätten sparen können ist natürlich ein gewisser Wermutstropfen.

Back in the Hood

Zum Abschluss der Reise wollten wir es dann so richtig krachen lassen und schauten uns nur die nobelsten Luxusresorts der Insel an. Schlussendlich fiel unsere Wahl auf das Prana Resort Nandana, quasi zwei Blocks weiter von unserer ersten Unterkunft. Leider stellte sich am ersten Abend heraus, dass solche Luxushotels einfach nicht so ganz unsere Szene sind und wir grämten uns ein bisschen ob der Entscheidung. Einmal pro Tag gibt es kostenlos noch mal Trinkwasser, weiteres Wasser kostet. Das Essen im fancy Restaurant mit Strandblick und Feuershow ist zwar gut, die Portionen lächerlich und die Preise…hallejujah. Vielleicht war es auch einfach der krasse Kulturschock gegenüber Libong, wo wir für nen Appel und ein Ei gesättigt wurden. Plätze im Restaurant mit der besten Aussicht sind reserviert. Dikker, was? Wer reserviert denn Plätze im Hotelrestaurant? Immerhin das Frühstücksbuffet ist erste Sahne.

Immerhin war der Transfer nicht so schlimm wie befürchtet: wir entschieden uns gegen eine Zwischenstation, da sich von den angebotenen Verbindungen kein Ort so richtig anbot: entweder hätten wir wieder in und um Krabi schauen müssen oder in Surat Thani. Allerdings hätten wir damit die offiziell 7stündige Reise (also in Realität 8-9stündige Reise) jeweils in nur 5 + 2 h geteilt, was uns nicht so unendlich sinnvoll erschien. Mitten im Inland, also auf der Hälfte der Strecke, hätte ich aus Interesse durchaus einen vielleicht sogar 2nächtigen Stopp eingelegt, aber zu den random Käffern auf der Strecke gab es keine einfach zu buchende Verbindung. Da die Reisemittel sehr abwechslungsreich waren (Tuktuk auf Libong zum Pier, Longtailboat aufs Festland, Van nach Surat Thani, Fähre nach Samui) wagten wir also die Brecheretappe an einem Tag, in der Hoffnung, dass Nimue durch den regelmäßigen Verkehrsmittelwechsel genug Unterhaltung hat. Und obwohl Nimue sich standesgemäß dem Einschlafen im Kindersitz auf der langen Autofahrt übers Festland verweigerte, waren wir zwar fertig nach dem Reisetag, aber alles in allem lief es recht glimpflich ab.

So saßen wir also wieder auf der Nordseite von Samui, diesmal aber mit dem grandiosen Versprechen am Ende des Aufenthalts auch eine Meinung zu der Insel entwickelt zu haben.

Blick von der Fähre nach Samui

Fahrtwind im Haar

Bei unserer ersten Exkursion auf diesem Eiland hatten wir ja nicht so großartige Erfahrungen mit dem Roller gemacht. Jetzt nach vier Wochen Übung mit diesen motorisierten Lasteneseln trauten wir uns auch zu, der viel befahrenen Ring Road und ihrem chaotischen Kreisel mutig zu trotzen. Also war unsere erste Station der Rollerverleih. Bislang war der Fußweg dorthin auch gefühlt die gefährlichste Situation, der wir im Verkehr ausgesetzt waren. Mit einem quasi nigelnagelneuen Roller unterm Hintern genossen wir also erst einmal die Freiheit uns nun zu unseren Konditionen günstig zu bewegen. Die erste Station war der eine Geocache, den wir beinahe beim ersten Besuch schon gefunden hätten: am Ende machte uns die Steigung einen Strich durch die Rechnung, da wir uns nicht sicher genug fühlten diesen Berg hochzufahren. Nun, nachdem wir den unebenen Feldweg zu den Bird Watching Adventures auf Libong und die Bergstraßen auf Phangan alle auf der linken Arschbacke abgefahren hatten, konnte uns so ein Hügelchen nicht mehr schocken. Mit einem müden Lächeln auf den Lippen konnten wir also die Schmach des nicht gefundenen Caches ausbügeln. Danach waren wir im Gruselrestaurant am Berg essen. Als wir den besagten Gecko Club anpeilten, ahnte ich noch nicht wie sehr ein klotziger, weißer Bau in den Bergen alleine den Vibe versprühen konnte, dass wir dort die ein oder anderen Niere lassen würden. Aber entgegen meiner Erwartungen hatten wir nicht nur alle Organe behalten, sondern bekamen auch leidlich gutes Essen und einen schicken Ausblick geboten. Aber echt, dieses Ding hat mich an so Abenteuerbücher aus meiner Kindheit erinnert (diese Ian Livingstone Dinger, von wegen “Wenn du das Gruselhaus betrittst gehe auf Seite so-und-so”). Da gab es auf jeden Fall auch so eine Gruselhaus-Geschichte, und die habe ich nie geschafft. Da bin ich vorher immer umgekommen. So war das da im Gecko Club.

Illegale Einwanderer…

Tags darauf nutzten wir die mit dem Roller gewonnene Freiheit, um die unfreiheitlichste Unannehmlichkeit anzugehen: Visaverlängerung. Wir cruisten also zur lokalen Immigration. Wie erwartet war da natürlich die Hölle los, insbesondere da das Office wohl die letzten drei Tage wegen Feiertagen zu hatte. Wir versuchten Infos über das Prozedere zu erhalten, am offiziellen Schalter leider nur so semi-erfolgreich. Der heiße Tipp unter den anderen Opfern war natürlich: geht zu nem Visa Agent, der macht das alles klar. Aber irgendwie, da wir ja nur 5 Tage extra brauchten, war dann das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht mehr so richtig gegeben: pro Tag Overstay zahlt man wohl 500 Baht Strafe, und erst ab 90 Tagen Overstay gibt es ein einjähriges Einreiseverbot als zusätzliche Strafe. Bis dahin wollten wir ja aber gar nicht bleiben. Daher musste jede Lösung und der damit einhergehende Zeitaufwand sich mit dem 10.000 Baht Benchmark (einfach stumpf die Strafe zahlen) messen. Da die Extension mit 1.900 Baht pro Person zu Buche schlägt und man noch Kosten für die Passkopien und Fotos einplanen muss, ist schon die selbst durchgeführte Visa Extension eigentlich sinnlos. Lange Rede, gar kein Sinn: Agent war raus. Zwischenzeitlich ergab eine Recherche, dass Kinder wohl gar keine Strafzahlungen bei Overstay zu befürchten haben…die Beiden bleiben also testweise mal illegal im Land. Wir haben dann mal Fotos gemacht und Pässe kopiert und alle weiteren Unterlagen mitgenommen.

Nimue gibt bei der Immigration auf

…und dann beinahe auch noch Sozialschmarotzer

Nach dem Aufenthalt bei der Immigration zogen wir an den Strand. Dort harrten wir dann im Schatten einer Palme die Mittagshitze aus, unterbrochen von kurzen Abkühlungen im Meer. Das war schön. Schließlich prügelten uns jedoch die “Hunger”-Schreie von Nimue und unseren Mägen in die glühende Sonne hinaus. Essen gab es bei Bao Bao, das war lecker, die Getränke waren noch leckerer und plötzlich fiel uns auf: wir haben unser Geld und unsere Kreditkarte vermutlich am Strand vergessen. Kurze Aufregung, Täschi nahe am Herzinfarkt, aber eine beherzte Rollerfahrt später konnte nach dreimaligen daran Vorbeilaufen die sandfarbene Tasche mit unserer Reisekasse im Sand erspäht werden. Also konnten wir das Essen bezahlen und mussten nicht Teller abwaschen. Nach diesem Schock wollten wir das Adrenalinlevel halten und machten uns auf den Weg in die crazy steilen Berge. Ein Test für unseren Miniscooter mit vier Mitfahrern und v.a. seine Bremsen. Aber es ging hervorragend und wir nahmen noch einen Drink an einem der vielen Wasserfälle ein, die aufgrund der ausgefallenen Regenzeit alle nicht ernsthaft Wasser mitführen. Dort gab es schicke Plattformen auf Bäumen, ein bisschen Myst Baumlevel Styles, nur mit mehr NPCs. Nimue hatte Spaß auf einer der Hängebrücken und sie und ich haben dann noch eine Wanderung zum Wasserrinnsal unternommen. Die Steine deuteten schon an, dass es ein echt beeindruckender Wasserfall hätte sein können, aber immerhin reichte es dazu seinen Kopf nach dem steilen Aufstieg darunterzuhalten. Zurück im Hotel blieb eigentlich nichts mehr, außer die Kids zum Schlafen abzulegen.

Offroad auf Samui

Tags darauf war wieder nichts zu holen. Wir hatten kein Bock auf Anstehen bei Immigration und versuchten in Schichten Nachtschlaf nachzuholen, den v.a. Nael uns geraubt hatte. So ging es zunächst in den Spielraum, damit Täschi noch mal schlafen konnte und Täschi versuchte dann ihr Glück, die Kids im Pool zu beschäftigen, damit ich mich noch mal hinhauen konnte. Insgesamt klappte es nur so mäßig, aber besser als nichts. Nachmittags gab es dann Pizza und einen kleine Geocache an einer Pagode mit Blick auf den Flughafen. Leider waren die Flugzeuge beim Landen irgendwie so leise, dass wir sie immer erst wahrgenommen hatten, wenn sie schon am Bremsen waren. Es wäre sicher eine beeindruckende Perspektive gewesen.

Am Donnerstag hatten wir von dem einen ruhigen Tag dann schon wieder Lagerkoller in unserem Luxusresort, also trieb ich die Familie direkt nach dem Frühstück auf den Roller. Der erste Stopp war dann am letzten Tag unseres Visums die Immigration, wo wir zumindest für Täschi und mich eine Verlängerung klarmachten. Das ging dann auch leidlich schnell und kurz vor 12 waren wir bereit für das große Abenteuer des Tages. Als Ziel hatte ich einen Geocache im Hochgebirge der Insel auserkoren. Von der Karte her sah es gar nicht so schwer aus, an dem Wasserfall von vorgestern vorbei die vermeintlich asphaltierte Straße immer weiter hinauf. Die aufkommenden Warnungen, dass man doch bitte nicht mit Automatik Motorrädern da hoch sollte, und vielleicht auch nur mit geländetauglichen Fahrzeugen generell, schlugen wir getrost in den Wind. Die Strecke wurde steiler und steiler und es gab sogar einen Abschnitt, wo selbst die Thais mal Serpentinen gebaut haben und nicht nur stumpf die Straße geradeaus den Hang hinauf. Es folgten die ersten unasphaltierten Abschnitte, die uns aber auch nicht schocken konnten. Unsere tüchtige 80cc Maschine röhrte aus dem letzten Loch um uns vier da hochzubugsieren, aber immerhin die steilen Abschnitte waren dann immer wieder asphaltiert.

Bis wir uns dann vor dem nächsten steilen Stück auch von dieser Theorie enttäuscht sahen. Geknickt musste ich einsehen, dass dieser Abschnitt dann doch nicht mehr zu machen war. Daher haben wir den einen auserkorenen Abenteuercache dann nicht erreichen können. Da ich aber ungerne eine Strecke wieder zurückfahre, ließ ich mir vom Kartenorakel eine andere Strecke ausspucken, die uns zum Cache am Magic Garden auf der Südseite des Gebirges führen sollte. Die Strecke hatte es dann auch in sich, und nachdem uns eine Thaifrau aus ihrem Jeep zu verstehen gegeben hatte, dass wir da mit unserem Schimmelroller nicht langfahren sollten, waren wir auch kurz davor noch einmal umzudrehen und aufzugeben. Als wir noch mit uns haderten, kam zum Glück ein anderer Local auf seinem Moped angeheizt und meinte “easy, easy, just drive”. Na gut, mit dieser Ermunterung konnte es ja nicht so schlimm sein.

Also ging es auf Feldwegen durch Wasserlöcher auf der Gasse durchs Gebirge. Bei der ersten Straße unter Wasser erkundete Täschi noch todesmutig zu Fuß, wie tief das Wasser stand. Beim zweiten waren wir schon alles gewohnt und heizten einfach durch. Eine verirrte deutsche Familie in ihrem Mietwagen kam uns noch entgegen, mit deren Auto wäre ich da aber auch ungerne auf diesen Feldwegen verloren gewesen. Aber irgendwann wurden die Straßen wieder breiter und wir machten Siegespause bei einem netten Café mit richtig schönem Blick über die Hügel bis zum Meer mit wunderschönen Blautönen.

Der Magic Garden Cache wurde dann geloggt, der Garden selbst war so mäßig magic. Aber zumindest waren es spannende Kletterpartien für Nimue und eine Abkühlung im Gebirgsbach. Bei der Abschlusscola lernten wir dann eine andere deutsche Familie kennen, die in äußerst ähnlicher Konfiguration (mit 4monatiger Tochter und 2,5jährigen Sohn) unterwegs waren. Wir tauschten uns darüber aus wie anstrengend Urlaub mit Kindern ist und stellten fest, dass wir im selben Flieger nach Frankfurt fliegen werden.

Auf dem nun leider sehr langen Weg zurück ins Hotel machten wir dann noch Abendessenspause (leider wieder italienisch, aber da gerade Berufsverkehr war, wollten wir kurzfristig einfach ins nächste Restaurant, um den Stau auszusitzen). Nach einem Supply Run (Windeln und Spülzeug für Naels Flasche bei 7Eleven, außerdem Maracuja Shakes) versuchten wir die Kinder zum Schlafen zu bewegen. Nael hatte leider ca. den ganzen Tag auf dem Roller gepennt, daher war er erst um 22 Uhr abzulegen, aber ansonsten ein sehr gelungener Abenteuertag.

Nasses neues Jahr

Es folgten wieder einige eher unspektakuläre Tage. Gebeutelt von schlechten Nächten und dem zunehmend unerträglich heißen Wetter blieben wir quasi 2 Tage in und ums Hotel (vielleicht war es auch nur einer, vielleicht waren es drei - alles verschwimmt in der Anstrengung).

Ein großes Highlight, das uns völlig unbedarft überraschte, war noch Sakrong - Thailands Neujahrsfest. Geboren aus der urigen Tradition ritueller Waschungen, gleicht dieser Tag mittlerweile einer landesweiten Wasserschlacht. Besonders wild und dadurch auch Magnet für Touristen geht es auf Samui zu. Eine kleine Vorwarnung hätte mein vorabendlicher Besuch im 7Eleven sein können: Heerscharen von Menschen versammelten sich rund um die feilgebotenen Wasserpistolen. Ich machte mir nichts daraus. Der Morgen fing auch noch harmlos an: eine Prozession von traditionell gekleideten Thais marschierte mit Trommeln durchs Hotel. Wir wurden mit Blumenwasser besprenkelt und es gab eine weiße Paste ins Gesicht - so weit, so harmlos.

Als wir dann aber unsere Dreckwäsche schulterten, um mit dem Roller in den Waschsalon zu fahren hat es uns - im wahrsten Sinne des Wortes - eiskalt erwischt: die gesamten Straßen waren gesäumt von Menschentrauben, die sich gegenseitig und auch den fahrenden Verkehr mit Wasser überschütteten. Es spritzte aus Pistolen, es regnete aus Eimern und Kübeln, die Straße und wir waren klitschnass. Besonders fies: viele lassen es sich nicht nehmen, ihre Wasservorräte auf Eistemperaturen zu kühlen. Extra dafür fahren auch Lkw beladen mit Eisquadern durch die Stadt, um die Tatwaffen auf Temperatur zu halten. So kamen wir also nass im Waschsalon an. Als wir die Wäsche gestartet hatten und schon wieder etwas getrocknet waren, machte ich mich mit Nimue auf die Suche nach Cola. Was soll ich sagen? Wir kamen erneut komplett nass am Waschsalon an. Der Regenschutz vom Wäschetransportrucksack verhinderte dann zumindest, dass die gerade getrocknete Wäsche wieder nass im Hotel ankam.

Am Hotel selbst hatte das Personal auch für das eigene Amusement eine Nassmachstation aufgebaut. Nimue bekam eine Wasserpistole und Täschi und ich entleerten Kübel und Schüsseln über den vorbeibrausenden Verkehr. Jeder Pickup der Insel schien in Benutzung und die Crowd am Straßenrand bekam wiederum von den Ladeflächen ihre Abkühlung in Form von Eiswasser verpasst.

Irgendwann fand Nimue es nicht mehr besonders amüsant überschüttet zu werden und wir verbarrikadierten uns im Hotel. Leider muss man nämlich auch sagen, dass die Straßen zu diesem Fest nicht ganz sicher sind. Zunächst einmal ist es nicht besonders einfach auf den nassen Straßen konzentriert zu bleiben, insbesondere nicht, wenn man Wasser nahe am Gefrierpunkt in den Nacken bekommt. Außerdem wird standesgemäß wohl auch viel getrunken - es ist schließlich Neujahr. Und so waren auch ähnlich wie bei uns zu Silvester viele, viele Krankenwägen unterwegs. Bei der Recherche über die Hintergründe stieß ich dann auch auf den traurigen Fakt, dass neben den stark ansteigenden Unfallzahlen (30.000 zusätzliche Verletzte im Straßenverkehr) auch eigentlich akut eine starke Wasserknappheit auf Samui herrscht. Das lokale Ökosystem konnte also eigentlich mit den Festivitäten gar nicht umgehen, und die Locals verzichten auf mehrere Tage Wasser aus der Leitung, um die Touristen zu amüsieren. Da wir nicht mehr nass werden wollten, trauten wir uns also erst spät zum Essen und stellten erleichtert fest, dass nach Einbruch der Dunkelheit keine Wassergangs mehr auf den Straßen unterwegs waren.

Täschi schüttet Wasser auf vorbeifahrenden Roller

Die letzten Tage von Samui (für uns)

Viel Erwähnenswertes passierte nach diesem aufregenden Fest nicht mehr. Abends waren wir noch einmal lang genug unterwegs, um die vollständige Feuershow im Hotelrestaurant anzusehen (beeindruckend). Wir wollten einen Cache am Strand machen (wie sich herausstellte der lokale FKK-Strand), allerdings war es deutlich zu heiß und wir brachen frühzeitig die Zelte ab (schade). Einen Tag wagten wir uns zwecks cachen noch einmal auf eine Bergroute (richtig schöne Strecke), die in Lamai endete. Dort entdeckten wir dank Caching ein crazy schnuckeliges Hippie Resort und ärgerten uns fast schon, dass wir in unserem Luxusschuppen festsaßen. Immerhin konnten wir so aber die Anzahl der gefundenen Caches auf Samui noch einmal mir nichts, dir nichts verdoppeln.

Am 16. April hieß es dann schließlich packen und Thailand verlassen. Natürlich machte sich ab dann eine gewisse Melancholie breit, obwohl einige der letzten Tage sich wiederum eher nach “wir warten, dass es endlich losgeht” anfühlten (wegen Hitze, der Notwendigkeit vor ebendieser zu fliehen und dem damit einhergehenden nörgeligen Kindern und unruhigen Nächten). Der Abendflug nach Bangkok ging ereignislos vorüber. In Bangkok selbst sollte der Flieger nach Frankfurt erst um 23:45 gehen, das war natürlich eine tödliche Zeit für Nimues Schlafrhythmus. Aber erstaunlicherweise, nach den üblichen Einschlafproblemen noch am Gate, ging der Flug dann was die Kinder angeht sehr glimpflich über die Bühne. Täschi und ich haben dann zwar quasi gar nicht geschlafen, da wir diesmal wieder erwarten nur eine ganz normale Sitzreihe mit den beiden Kids hatten und Nael dadurch keinen designierten Platz bekam. Alles in allem kamen wir aber weniger aufgelöst in Frankfurt an, als wir dachten. Diesdas, Taxi, yadda yadda, Auto bei den Großeltern abgeholt, blabla, Mittagsschlaf, wieder daheim.

Schön war’s!