1. April 2024

Koh Lanta

Von Koh Phangan nach Koh Lanta mussten wir einmal den Ozean wechseln, Koh Lanta liegt in der Andamanensee und damit am Indischen Ozean. Das erste Mal, dass ich dort meinen großen Zeh ins Wasser halten durfte. Auch der Indische Ozean ist zuallererst nass, danach salzig. Es gibt Wellen und Meeresgetier.

Insel wechsel dich

Von Phangan aus hatten wir eine Fährüberfahrt und Van-Anschluss am Anleger gebucht. Da die meisten durchgängigen Verbindungen mit ca. 8 h Reisezeit angegeben waren, entschieden für uns für das Wohlergehen der Kinder einen Zwischenstopp einzulegen. Krabi bot sich als Ziel an, da es von dort nur ein Katzensprung nach Lanta ist, und die Reisezeit insgesamt nach Krabi mit 4,5 h überschaubar aussah. Leider machten wir die Rechnung ohne die Full Moon Party auf Phangan, die so manche Reiseplanung von uns durchkreuzte. Zum einen konnten wir ja wegen der Full Moon Party überhaupt nur so kurz auf Phangan bleiben, weil zum Vollmond jegliche Unterkunft bis auf das letzte Kellerloch ausgebucht war, zum anderen ging es sehr vielen Menschen wie uns, und die besten Verbindungen zur Flucht von der Insel waren bereits ausgebucht. Lange Rede, gar kein Sinn, die einzige Verbindung, die wir noch bekamen war also schon mit 5,5 h angesetzt. Not good, not terrible.

Die Fährüberfahrt aufs Festland war unspektakulär, der Vanfahrer holte uns ab, unser Gepäck fand seinen Platz und die Kinder waren erstaunlich wohlgesonnen. Nach erst so ca. 4 h sahen wir uns genötigt Nimue mit dem Tablet ruhigzustellen, was sich noch als Fehler erweisen sollte. Unseren Overlay hatten wir nicht direkt in Krabi gebucht, sondern in Ao Nang, der Tourifalle nebenan. Die Karte versprach uns eine direkte Fähre von dort nach Lanta. Ungelogen 45 Sekunden vor Ankunft in unserem Hotel entschied sich Nimue spontan nochmal das Auto mit der Wassermelone in ihrem Magen zu dekorieren. Scheinbar war der fehlende Kindersitz, die kurvigen Straßen und Peppa Wutz in Dauerschleife eine teuflische Mischung, die zu diesem Malheur führte. Nimue hat ihr erstes ernstzunehmendes Kotzen allerdings mit viel Würde getragen. Untergebracht waren wir im Kokotel. Schön war’s nicht, eine Nacht haben wir überlebt. Immerhin gab es eine Rutsche vom zweiten in den ersten Stock, die Nimue natürlich sehr erfreute.

Das Abendessen nutzte ich wiederum, um Nimues eiskalten Orangensaft auf sie zu verschütten und damit die Nerven des übermüdeten Kindes und der besorgten Mutter gnadenlos überzustrapazien. Zur Ablenkung gab es immerhin eine Feuershow am Strand. Der Service im Restaurant und die Kleinkünstler dürfen allerdings gerne noch üben. Die Fähre nach Lanta erschien uns dann allerdings so teuer und der Transfer so unpraktisch, dass wir uns dazu entschieden direkt mit dem Privatvan nach Lanta zu cruisen. Hielt sich preislich erstaunlich im Rahmen, war natürlich ein Tacken länger als mit der Fähre, aber wir dachten uns “Wenn das Kind wieder kotzt, dann wenigstens nur auf uns”. Die Angst war allerdings unbegründet.

Mutter und Tocher am Strand

Lanta Sea House

Auf Koh Lanta waren wir im Lanta Sea House untergebracht. Dort hatten wir wieder einen netten Bungalow für uns. Das Hotel/Resort/Wie-auch-immer-man-das-nennen-möchte hatte einen direkten Strandzugang und auch das dazugehörige Restaurant war quasi direkt am Strand. Es gab zur Abwechslung Buffet zum Frühstuck. Dies hatte zwar eine begrenzte Auswahl, aber ich war relativ angetan davon, da die bisherigen Frühstücke zwar mal besser und mal schlechter waren, aber leider immer die geringe Menge gemeinsam hatten. Das Lanta Sea House war relativ weit im Norden von Lanta, und nachdem wir die Insel ein wenig erkundet hatten muss ich sagen, sollte es uns nochmal dorthin verschlagen würde ich eher eine Unterkunft ganz im Süden suchen. Was wir auf Phangan so schätzen gelernt hatten (enge, kurvige Straßen die Berge hinauf und hinab durch den Dschungel) gab es rund um unsere Unterkunft gar nicht: dort gibt es eine breite Hauptstraße, an der links und rechts eher charmlose Gebäude und Anlagen stehen, entlang dieser Route wirkte alles eher trostlos und die Dörfer wie schlechte Westernstädte. Vielleicht war es auch die Trockenheit, aber im Süden zeigte sich Lanta dann von seiner schnuckeligeren Seite. Wobei ich auch da sagen würde, dass es gegen Phangan nicht anstinken konnte.

Im Lanta Sea House haben wir Dierk und Johanna mit ihrerm Baby Frieda getroffen, außerdem war Laura, eine Freundin der beiden, auch vor Ort. Die ersten Tage mit ihnen waren aber eher kontaktarm, da sie gerade eine Covid-Infektion auskurierten. Auch danach war es nicht unbedingt ein happy gemeinsames Urlauben, da einfach die Tagesabläufe und notwenige Rücksichtnahme auf die diveresen Interessen der Kinder keine besonderen gemeinsamen Aktivitäten ermöglichten. Durch Nimue und unseren Entdeckerdrang sind wir ja gezwungen möglichst viel Entertainment Programm abzuspulen, während Dierk & Johanna mit Frieda eher der Tageshitze entweichen wollten und wieder versuchten nach der Infektion auf den Dampfer zu kommen. So haben wir uns hauptsächlich ein paar mal beim Essen und abends am Strand gesehen, Dierk hat zwei kleine Ausflüge mit uns unternommen und uns die Secret Shopping Meile in Lanta Old Town gezeigt.

Ein Stuhl und Lampen an einer Beachbar

Lanta Geocaching

Wir haben viel im Meer gebadet und Nimue ist richtig auf den Geschmack gekommen, “Die Wellen machen Quatsch”. Außerdem wurde viel im Sand gebuddelt. Manchmal sind wir auch woanders hingefahren und haben dort im Meer gebadet und im Sand gebuddelt. Ich bin erstaunt, dass wir es geschafft haben, dass Nael keinen Hitzschlag bekommen hat. Gut, vielleicht hatte er auch einen und wir Rabeneltern haben es nicht gemerkt, kann auch sein. Er musste ja bei allen Ausflügen immer in der Trage rumhängen, und wir schaffen es ja nur an den wenigsten Tagen nicht um Punkt 12 in der größten Hitze überhaupt erst aufzubrechen. Auf dem Programm standen besagter Shopping Ausflug nach Old Town, dort gab es ein Kleid für Nimue und kurze Hosen für mich. Die Route führte durchs Inland, das war eine nette Fahrt durch den Dschungel.

Vier Geocaches gab es auf Lanta. Einen in der Nähe unserer Unterkunft konnten wir finden, einen weiteren suchten wir sehr kurz, da der Ort nicht besonders einladend zum Suchen war (es war natürlich in der größten Mittagshitze und ein frischer Hundehaufen lag genau am GPS-Punkt). Diesen Cache fanden wir nicht. Einen weiteren, der ein kleines Stück weiter war sah ähnlich einladend zum Suchen aus, da haben wir es gar nicht erst versucht. Zwei Tage später sind wir dann an die Südspitze der Insel aufgebrochen, um den letzten Cache der Insel zu bergen. Dort war es wie geschrieben dann erstaunlich nett, den Cache haben wir erfolgreich geloggt, konnten vom Versteck aus eine schöne Aussicht genießen und kamen in einer sehr netten Strandbar zum, you guessed it, im Meer baden und im Sand buddeln unter. Nael hat sogar die Besitzer der Bar so verzückt, dass er von ihnen lange herumgetragen wurde.

Später machten wir noch einen Shopping Trip nach Old Town, da wir auf dem Markt in dem näheren nördlichen Fähranleger-Dorf nicht erfolgreich waren. Der war eher auf Touristen-Nepp ausgelegt, man wurde in jedem Laden von übereifrigen Verkäufern verfolgt und vollgeschnackt. Das finden wir ja eher unangenehm, in Old Town blieben wir davon verschont. Dort wurden dann nochmal kurze Hosen für mich aufgestackt, bis Nimues Laune wieder im Keller war. Da Täschi in ihrer Klamottenauswahl ja komplizierter ist als ich und Nimues Laune für Einkaufsbummel nicht lange bestehen bleibt, konnte Täschi leider keine schönen Kleider für sich als Beute mitnehmen. Die lange Rückfahrt versüßten wir uns mit einer neuen Route quer durchs Inland der Insel, vorbei an vielen urigen Häuschen und Kautschukplantagen.

Eine witzige, erwähnenswerte Episode war noch Nimues Mittagsschlaf vor der Bank an einem der heißen Tage: da wir neue Schwimmwindeln brauchten, suchten wir den “großen” Supermarkt in Ban Sala Dan auf. Auf dem Weg dorthin ist Nimue natürlich auf dem Roller eingeschlafen. Da sie erst kurz schlief legten wir sie auf unser Strandtuch in den Schatten vor der Bank neben dem Supermarkt. Zunächst schauten die Bediensteten und das Sicherheitspersonal durch die Glastür raus, und in bester Deutscher Manier befürchteten wir, dass sie uns natürlich vertreiben wollten, wie sieht denn das aus, wenn ein Kind da vor der Bank auf dem Boden liegt. Turns out, sie waren besorgt und haben uns insgesamt dreimal angeboten, dass wir Nimue auch in die Bank legen könnten, schließlich gibt es dort eine Klimaanlage. Wir lehnten allerdings ab, da wir uns nicht trauten Nimue zu bewegen ohne sie aufzuwecken. Ach, und Schwimmwindeln gab es tatsächlich in dem Supermarkt, immerhin lohnte sich die Fahrt also.

Ein Segelboot auf dem Meer

Hinterländ

Lange überlegten wir herum wohin es nach Koh Lanta gehen sollte. In die nähere Auswahl kamen Koh Lipe, Koh Libong und Koh Yao Noi. Schlussendlich wurde es Koh Libong, v.a. da es unmöglich war auf den anderen Inseln eine Unterkunft zu bekommen (Koh Yao Noi war eigentlich unser Favorit, aber was willste machen). All diese Inseln versprachen laut diverser Blogs eine eher ursprünglichere Erfahrung nach unseren klassischen Touristops Samui, Phangan und Lanta. Wobei wir später dann auch hörten, dass das zumindest auf Koh Lipe nicht unbedingt zutrifft. Wie dem auch sei, Libong it is und wir buchten uns ins beste Hotel am Platz, das Andalay Beach Resort. Den Transfer machte wieder ein Privatvan und ein Longtail Boat, anschließend ein wilder Ritt auf der Ladefläche eines Pickup.